Erreur de mémoire

Während das bewusste Wahrnehmen von einer Situation nur einmal, nämlich zum Zeitpunkt der Wahrnehmung selbst, stattfinden kann, ist es möglich, sich an das Erlebte unendlich oft zu erinnern. Doch wie stark weicht die Erinnerung von der Realität ab und wie stark wird sie durch weitere Erlebnisse beeinflusst? Ist es möglich, sich mehrmals an ein und dasselbe zu erinnern oder wird die Erinnerung mit jedem Mal weiter verzerrt? Ab einer bestimmten Anzahl von Erinnerungs- durchläufen scheint sich eine Erinnerungsvariante so tief einzuzeichnen, dass sie wiederholbar wird, ohne sich weiter zu verändern. Ein Déjà-vu kann in diesem Zusammenhang nur der Zufall sein, dass eine aus der Erinnerung entstandene Struktur mit einer neuen Situation übereinstimmt. Es ist also nichts anderes als ein Erinnerungsfehler: „erreur de mémoire“ – der Moment, um den es in dieser Performance geht.

TEAM
Konzept: Simone Kühle, Thomas Wagensommerer, Daniela-Katrin Strobl
Video/Audio: Thomas Wagensommerer
Choreografie/Tanz: Simone Kühle, Daniela-Katrin Strobl

Premiere: 9. Juni 2012
Festspielhaus St. Pölten/Österreich Tanzt Festival

© Louise Linsenbolz

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